Befunde:

  • Seit kurzem zurück von der Sommerweide
  • Untergewichtig, BCS: 4-5
  • Mandibularer Lymphknoten beidseits geschwollen
  • Schlechte Fellqualität
  • Evtl. Haarlingsbefall
  • Mauke an Vorderfesseln
  • Pilzbefall
    • Wunden in Sattellage, Satteldruck
    • Muskelatrophie an Hals, Sattellage, Oberschenkeln
    • Verwaschene Schleimhäute
    • Zahnkanten, lange Schneidezähne, teils stark abgewetzt, Überbiss, Kiefergelenke stark schmerzhaft
    • Kotwasser
    • Matter Eindruck

Fütterung bisher:

  • Momentan könnte rein rechnerisch mit dem angebenen Heu ein Mangel an Eiweissen, Vitaminen, Spuren – und Mengenelementen bestehen.
  • Es wurde keine Überprüfung durchgeführt, da das Pferd von reiner Weidehaltung mit unbekannter Zufütterung kommt.
  • Es muss ein Mineralleckstein vorhanden oder Mineralfutter zugefüttert worden sein, da der Selenwert dem Normwert entspricht.

Diagnose:

  • Energiebedarf derzeit 125 %
  • Unterversorgung einiger wichtiger Mineralien, Vitaminen, Aminosäuren und Spurenelemente (Ohne genügend Vit E, Selen, Magnesium und hochwertiger Aminosäuren sind der Schutz der Zellwände und ein optimales Muskelwachstum erschwert)
  • Leichte Lebererkrankung unbekannter Ursache
  • Muskelerkrankung /evtl. älterer Kreuzverschlag
  • Kotwasser (evtl. durch Verwurmung)
  • Zahnprobleme erschweren die Aufnahme des Futters
  • das wenige Futter wird von den Würmern mitgefressen

Weitere Untersuchungen und Empfehlungen:

  • Die Muskulatur sollte nicht überansprucht werden (leichtes Arbeiten, Wärme- und Physikalische Therapie wie z.B. mit Ultraschall kann die Muskulatur wieder lockern)
  • Die Stute sollte über Nacht oder wenn es kalt und windig ist, eingedeckt werden
  • PSSM kann (bei Haflingern) vorliegen; ein Gentest sollte gemacht werden, falls sich die Muskelwerte nicht deutlich verbessern
  • Zahnsanierung  
  • Blutkontrolle (ab ca. 3 Monaten nach Futterumstellung)
  • regelmässige Untersuchung auf Parasiten und Pilze (Auslöser von Kotwasser und Koliken)
  • Falls sich der Zustand nach der Darmsanierung und Leberunterstützung nicht deutlich bessert, sollte man nach der Ursache für die Blutkörperchenzerstörung suchen.Hierzu sind weiterer Labortests nötig.

Ergebnis:

Die Leber- und Muskelerkrankung konnten durch eine angepasste Fütterung unterstützt werden. Die Stute erholte sich langsam wieder.
Auch halfen die Zahnsanierung und die zusätzliche Heuportion. Nun wird Sie erfolgreich als Kinderpony eingesetzt und geniesst es sehr.

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Wußten Sie schon?

  • dass Leberprobleme sehr lange übersehen werden können?
  • dass die meisten Koliken oder Kolik-Ops hätten verhindert werden können?
  • dass nicht jeder Juckreiz eine Allergie oder Sommerekzem sein muss?
  • dass Blähungen oder Kotwasser auf eine Problematik des Magen-Darmkanals hinweisen?
  • dass unsere Patienten mit Nährstoffen eher unterversorgt als überversorgt sind?
  • dass sich Fütterungsfehler bis zu einem Jahr negativ auf den Stoffwechsel Ihres Pferdes auswirken können?
  • dass 300 ml Speiseöl energetisch einen Liter Hafer ersetzen können?
  • dass die Faustregel "Fütterung von 5 Kg Kraftfutter pro Tier und Tag" heute weitgehend überholt ist?
  • dass Fütterung ohne Abwiegen der Futtermengen und genauer Kenntnis des Gewichtes des Pferdes erhebliche Risiken mit sich bringt?

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