Patient: Friese, 10 Jahre alt (Foto dient nur als Anschauungsmaterial für Langhaarprobleme)

Befunde:                            

  • AV-Block
  • extrem schlechte Rücken-Muskulatur
  • struppiges Fell
  • Sommerekzem
  • Kotwasser

Erste Behandlung:

  • Blutentnahme (Überprüfung der Nährstoffe, Allergietest)
  • Darmfloraunterstützung wegen Kotwasser
  • Aminosäuren für den Muskelaufbau

Ergebnisse:

Aus dem Blutbild gehen Leberprobleme hervor:

  • Allergie auf diverse Schimmelpilze und Vorratsmilben
  • starker Zinkmangel, trotz genügend Selen

Zweite Behandlung:

  • Zufütterung der fehlenden Spurenelemente, Vitamine und Mineralstoffe (vor allem Zink)
  • Fütterungsanpassung zur Entlastung der Leber
  • Fütterungsumstellung; Vermeidung von Futtermitteln, die zu nachträglichem Pilzbefall neigen
  • verbesserte Hygiene- und Futterkontrollen zur Vermeidung des Kontakts mit Schimmelpilzen und Milben; evtl. später Desensibilisierung

Bemerkungen:

Friesen haben exterieurbedingt sehr häufig Probleme mit dem Muskelaufbau, weshalb gutes Training und eine Unterstützung mit Aminosäuren im Futter notwendig sind.
Allergien werden immer häufiger und werden oft nicht bemerkt oder die Pferde werden fälschlicherweise als Ekzemer eingestuft, obwohl sie keine sind! Allergikern kann mittels Futterumstellung, Hygienemanagement oder Desensibilisierung geholfen werden, je nach Art der Allergie. Allergiker brauchen zudem eine grössere Menge Zink, was am starken Zinkmangel im Blut auffällt. In Normalfällen treten Zink und Selen immer gemeinsam im Mangel auf, bei Allergikern ist aber oft nur das Zink zu niedrig, weil der Körper einfach mehr Zink verbraucht.
Die Leberprobleme können alleine aufgrund einer stark verschmutzten bzw. mit Schimmelpilzverunreinigten Heucharge begründet sein. Wenn hier eine Allergie entsteht, ist dies keine gute Voraussetzung für die Fellqualität und auch für die Lungengesundheit.

Wir wünschen der sehr engagierten Besitzerin viel Erfolg mit der Futterumstellung und hoffen, dass sie dieses Jahr deutlich weniger Probleme des Haut/Haarkleides haben wird.

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Wußten Sie schon?

  • dass Leberprobleme sehr lange übersehen werden können?
  • dass die meisten Koliken oder Kolik-Ops hätten verhindert werden können?
  • dass nicht jeder Juckreiz eine Allergie oder Sommerekzem sein muss?
  • dass Blähungen oder Kotwasser auf eine Problematik des Magen-Darmkanals hinweisen?
  • dass unsere Patienten mit Nährstoffen eher unterversorgt als überversorgt sind?
  • dass sich Fütterungsfehler bis zu einem Jahr negativ auf den Stoffwechsel Ihres Pferdes auswirken können?
  • dass 300 ml Speiseöl energetisch einen Liter Hafer ersetzen können?
  • dass die Faustregel "Fütterung von 5 Kg Kraftfutter pro Tier und Tag" heute weitgehend überholt ist?
  • dass Fütterung ohne Abwiegen der Futtermengen und genauer Kenntnis des Gewichtes des Pferdes erhebliche Risiken mit sich bringt?

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