IBD (Inflammatory bowel disease): Chronische Magendarmtraktentzündung

Die IBD oder chronische Magendarmtraktenzündung ist die häufigste Ursache für chronische Magendarmtraktbeschwerden beim Hund. Die Ursachen sind nicht ganz klar, es gibt jedoch mindestens drei wichtige Faktoren, die bei betroffenen Hunden vorgefunden wurden:

  • Futter (Futtermittelunverträglichkeit, Allergie)
  • Magendarmflora (Bakterien, Parasiten)
  • Immunsystem des Körpers (Neigung zu Überempfindlichkeitsreaktionen bzw. Allergien)

Durch die Kombination dieser drei Faktoren kann es bei bestimmten Tieren zu einer mehr oder weniger intensiven Entzündung im Magendarmtrakt kommen.

Die Entzündung ihrerseits führt zur Verdickung der Schleimhäute, was wiederum zur Störung der Verdauung und der Nahrungsaufnahme führt. Das Resultat zeigt sich in chronischem Erbrechen, Durchfall, Gewichtsverlust, schlechter Fellqualität und Appetitlosigkeit. Oft ist bei IBD auch blutiger Durchfall anzutreffen. Die typische Symptomatik der IBD (Inflammatory Bowel Disease) tritt individuell üblicherweise nicht im Vollbild der im Folgenden geschilderten Einzelsymptome auf. Sie kommt bei jedem Hund, überwiegend aber bei hell-felligen Hunden (z.B. Golden Retriever, West Highland Terrier, Jack Russel Terrier, Boxer, beige Mischlinge) und zum Teil bereits in der Jugend immer wieder vor. Eine symptomatische Behandlung schafft nur vorübergehend Besserung. Die Zyklen der "Darmkrisen" nehmen mittelfristig an Intensität und Häufigkeit zu.
Mikroorganismen-Fehlbewuchs, Dysregulation des Immunsystems oder Nahrungsallergene provozierten ganz offensichtlich diese Art der chronisch-wiederkehrenden Darmentzündungen.

Oft ist entweder der Dünndarm oder der Dickdarm betroffen, es kommt aber auch eine Erkrankung beider Darmabschnitte vor. Häufig sind alle Therapieversuche nutzlos oder nur von kurzer Dauer.

Erkrankungsschwerpunkt: Dünndarm

Eher Erbrechensneigung schleimigen Magenguts bei teilweise massivem Darmgeräusch
 
Erkrankungsschwerpunkt: Dickdarm

  • Allgemeinbefinden ungestört, in der Regel kein Fieber
  • allgemein steigernde Unruhe, teilweise auch zunehmende Unzugänglichkeit oder Schreckhaftigkeit (Psychosomatische Komponente)
  • auffallend laute Darmgeräusche
  • häufiger Kotabsatz (bis zu 10 mal)
  • teilweise explosionsartige Kotentladung ohne große Absatzmenge

- meist kleine Kotmengen
- oft schleimig, teilweise auch (hell-)blutiger Kot
- chronisches Geschehen, sich teilweise über Jahre langsam steigernd
- übliche Durchfallbehandlung kaum erfolgreich
- auffallende, kurzzeitige positive Reaktion auf Kortison
- Diätfuttermittel für Magen-Darm-Probleme bringt oft keine Verbesserung

Diagnostik:

Nachdem Blutwerte evtl. auf eine IBD hinweisen (CRP >5 μg/ml Serum) , ist eine Abklärung anderer Erkrankungen, wie z.B. ein Darmtumor über eine Darmspiegelung und Biopsie sinnvoll. Auch sollten Darmparasiten wie z.B. Giardien und Würmer zuvor ausgeschlossen werden.
 
Therapie:


Oft ist eine anfängliche Kurzzeit-Kortikosteroidapplikation und eine längere Sulfasalazin-Therapie notwendig.

Proteinquellen wie z.B. Ziegen,- Schaf- oder Pferdefleisch oder auch grünem Rinderpansen, die der Hund noch nie gefüttert bekommen hat sollten eingesetzt werden.  Auch bei den pflanzlichen Eiweissen sollte eher Kartoffel, Hirse und Maniok gewählt werden, wenn dies noch nie gefüttert wurde. Zudem sind manche hypoallergene Diäten geeignet, die Sie beim Tierarzt erhalten können.

Es sollte aber eine genaue Futtermittelanalyse stattfinden, was evtl. vertragen wird und es muss bei dem Wunsch des Selber Kochens auf eine ausgewogene Mineralien u. Fettsubstitution geachtet werden.

Praxis Beispiele Hunde